Die Schul- und Unterrichtsentwicklung der letzten zwei Jahre stand unter dem Motto „Systematisieren und Strukturieren“.
Vor zwei Jahren entstand der Gedanke, die vielen Aktivitäten bezüglich Schul- und Unterrichtsentwicklung systematisch zu betrachten, um so mehr Nachhaltigkeit in den Prozessen zu erreichen.
Als die vier wesentlichen Entwicklungsziele für die weitere Arbeit hat das Kollegium den Bereich der Lehrergesundheit, der Rhythmisierung, der pädagogischen Geschlossenheit und der Lernzeiten herausgearbeitet.
Die Steuergruppe hat darüber hinaus alle derzeit laufenden Projekte systematisch mit Hilfe eines einheitlichen Projektbogens gesammelt, eine Übersicht dazu in einem Reader zusammengestellt, der die Schulentwicklung an der Willy-Brandt-Gesamtschule transparent macht. Die Aufgabe der Steuergruppe besteht nun darin, Projekte zu priorisieren und die Arbeit an den Projekten zu koordinieren. Aufgrund eines Lehrerkonferenzbeschlusses wird das Projekt „Entschleunigung durch Rhythmisierung – Weg von der 45-Minuten-Stunde?“ im Augenblick im Vordergrund der Arbeit stehen.
In den letzten zwei Jahren beschäftigten wir uns außerdem noch mit folgenden anderen Themen der Schulentwicklung: Der steigenden Anzahl der InklusionsschülerInnen haben wir uns gestellt, indem wir viele Bausteine auf dem Weg zu einem Konzept zusammengestellt haben. Der Prozess wird von der Fachkonferenz Sonderpädagogik begleitet und vorangetrieben.
Die Unterrichtsentwicklung wurde durch Unterrichtsentwicklungsteams weiter fortgeführt: Gefördert werden soll durch die Arbeit das selbstständige Lernen. Diese Arbeit findet in enger Absprache mit den Fachkonferenzen statt. Es ist damit begonnen worden, die evaluierten Unterlagen in einen schulinternen, nur für LehrerInnen zugänglichen Homepagebereich, einzupflegen.
Seit dem Schuljahr 2015/2016 wurde an unserer Schule als ein Baustein der individuellen Förderung ein Schulplaner eingeführt, der darauf ausgerichtet ist, individuelle Fortschritte deutlich zu machen und Schule differenziert wahrzunehmen und zu reflektieren.
Zur Teamstärkung fand die Fortbildung „Planvoll Handeln – Strategien zum Umgang mit störenden Verhaltensweisen“ statt: Zunächst bekamen alle Kolleginnen und Kollegen zusammen an einem Fortbildungsnachmittag den theoretischen Input zum Thema, aber dann konnten die Teams mit dem Moderator zusammen an einem Nachmittag schwierige Fälle in den Jahrgangsteams diskutieren und überprüfen, ob die erläuterten Strategien dabei Hilfe bieten.
Durch die verstärkten Erste-Hilfe Fortbildungen wollten wir das Kollegium darin unterstützen, Unfall- und Krankheitssituationen im Schulalltag besser meistern zu können.
Auch die Umstellung des Ablaufs der Teamsprecherkonferenzen von einer Erläuterung der Inhalte der Teamsitzungen hin zu einem Diskussionsforum trägt zu einer dynamischeren Diskussion der Schulentwicklung bei.
Mit der Evaluation und Anpassung bestehender Konzepte, wie z.B. dem TaTü-Konzept, und der Verschriftlichung von noch nicht fixierten, aber im Schulalltag angewandten Regelungen in Konzepten, wie z.B. dem Fortbildungskonzept, wurde begonnen.
Ein weiteres wichtiges Thema der Schulentwicklung — alle an Schule Beteiligten waren betroffen — war die Umstellung des Sommerfestes zum Kulturwochenende: Es wurde bei einer anderen Schulveranstaltung sehr deutlich, dass die SchülerInnen großes Interesse an den Darbietungen anderer MitschülerInnen hatten. Wir stellten fest, dass im Schulalltag zu wenig Raum ist, gute Arbeitsergebnisse aus den unterschiedlichsten Unterrichtsbereichen, aber auch aus dem Ganztag zu präsentieren und dadurch auch angemessen zu würdigen. Unter dem Motto „Wir für uns“ bietet das Kulturwochenende nun all diesen Präsentationen Raum.
Drei wichtige Entwicklungsvorhaben setzen die Arbeit der vergangenen zwei Jahre systematisch fort:
1. Das Systematisieren und Strukturieren der Schulentwicklungsprozesse an der Willy-Brandt-Gesamtschule wird fortgesetzt, indem auf der Basis der Bestandsaufnahme der Steuergruppe weitergearbeitet wird.
Diese Projektvorhaben sind bisher sowohl als Projektbeschreibungen als auch in einer Kurzdarstellung dokumentiert worden:
Projektname | |
1 | Erstellung eines Erste-Hilfe-Konzepts |
2 | Entwicklung eines Inklusion-Konzepts |
3 | Erstellung eines Konzepts „Bläsergruppen und Big-Band“ |
4 | Erstellung eines Konzepts für das Schülercafé |
5 | Förderung des selbstständigen Lernens – UE-Team |
6 | Kulturwochenende |
7 | Lernzeiten — Liga |
8 | Licht- und Ton AG |
9 | Material- und Methodenpool |
10 | Medienerziehung – Erstellung eines Konzepts für die Jahrgänge 5 — 8 |
11 | Module zur Medienerziehung |
12 | Neukonzeptionierung der AGs |
13 | Nutzung internetfähiger Geräte an der Willy-Brandt-Gesamtschule Kerpen |
14 | Sauberkeit |
15 | Schüler-Kiosk |
16 | Schulhomepage |
17 | Schulplaner |
18 | Soziales Engagement in der Schule |
19 | Überarbeitung des Vertretungskonzepts |
20 | Verfügbarkeit und Optimierung der Ausstattung |
21 | Zuständigkeiten klären und transparent machen |
Zunächst musste dafür zwischen bereits bestehenden Konzepten und Projekten differenziert werden. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, dass alle bereits bestehende Konzepte zusammengetragen werden müssen. Auch diese sollen — neben den neuen Projektbeschreibungen — für das ganze Kollegium sowohl durch die Speicherung im internen Homepagebereich als auch durch Zusammenstellung in einem allgemeinen Ordner leicht zugänglich gemacht werden.
Die nächsten Schritte bestehen darin, die Projektbeschreibungen inhaltlich auf ihre Stimmigkeit hin zu prüfen (z.B. Zielformulierungen, Evaluationen) sowie eine fundierte Planung mit Hilfe einer Zeitleiste zu erstellen, die notwendigen Evaluationen aufeinander abzustimmen und dies im Kollegium abzustimmen und in allen Gremien zu diskutieren.
2. Die Unterrichtsentwicklung soll nicht nur im Rahmen des UE-Teams fortgeführt werden, sondern das Kollegium soll insgesamt intensiver an die Kriterien guten Unterrichts herangeführt werden. Bei der Erarbeitung von gemeinsamen pädagogischen Vorstellungen bezüglich eines zeitgemäßen Unterrichts wird einerseits dem Aspekt Rechnung getragen, dass es in einem älter werdenden Kollegium besonders wichtig ist, immer wieder die Gelegenheit zu geben, neue pädagogische Aspekte kennen zu lernen, anderseits wird auch die Möglichkeit eröffnet, sich mit der Arbeit des UE-Teams intensiv auseinanderzusetzen und sie auf einem gemeinsamen Hintergrund zu diskutieren. Die Erstellung von allgemein zugänglichen Unterrichtsreihen in den einzelnen Fachgruppen stärkt die pädagogische Geschlossenheit, die vom Kollegium als drittwichtigstes Ziel bei der Priorisierung genannt wurde. Außerdem kann sie zu einer deutlichen zeitlichen Entlastung der Kolleginnen und Kollegen beitragen, was wiederum dem Aspekt der Lehrergesundheit zu Gute kommt.
3. Das Projekt „Entschleunigung durch Rhythmisierung – Weg von der 45-Minuten-Stunde?“ stellt das dritte große Entwicklungsvorhaben der nächsten Zeit dar. Die Rhythmisierung des Schulalltages kann zu einem großen Teil auch zur Lehrer- und Schülergesundheit beitragen. Deshalb wurde die Beschäftigung mit diesem Projekt auch als wichtiges Thema von der Lehrerkonferenz für die nächste Fortbildung abgestimmt. Wenn klar wird, welche Rhythmisierung dem Kollegium für eine Entschleunigung sinnvoll erscheint, muss eine Planung für die Umsetzung der Ziele erstellt und durchgeführt werden. Diese Planung muss wiederum in allen Gremien besprochen werden, um Fragen, Wünsche und unterschiedliche Aspekte frühzeitig in den Umsetzungsprozess mit einzubeziehen.