Unsere Auschwitzfahrt 2019

Am Mon­tag, den 4.2.2019 tra­ten wir Schüler*innen aus dem 10. und 12. Jahr­gang unse­re Fahrt nach Ausch­witz sehr auf­ge­regt an. Nach einem ein­ein­halb­stün­di­gen Flug von Dort­mund aus, kamen wir gemein­sam mit unse­ren Beglei­te­rin­nen Frau Kuz­nik und Frau Zobel am Flug­ha­fen Katow­ice, in Polen, an. In unse­rer Unter­kunft, dem Zen­trum für Dia­log und Gebet, ver­brach­ten wir die nächs­ten vier Nächte. 

An unse­rem ers­ten Tag gin­gen wir früh mor­gens zum Stamm­la­ger-Ausch­witz. Dort erhiel­ten wir eine vier­stün­di­ge Füh­rung, in der wir ins­be­son­de­re über die Bara­cken, die Lebens­um­stän­de der Gefan­ge­nen und die ver­schie­de­nen Fol­ter- und Tötungs­me­tho­den, wie z.B. Steh­zel­len oder Gas­kam­mern infor­miert wur­den. Nach dem Mit­tag­essen fuh­ren wir mit dem Bus zu einer Kunst­aus­stel­lung, in der uns die Kunst­wer­ke von Mari­an Kolod­ziej vor­ge­stellt wur­den. Mari­an Kolod­ziej war ein ehe­ma­li­ger Gefan­ge­ner in Ausch­witz, der 50 Jah­re über sei­ne dor­ti­gen Erleb­nis­se geschwie­gen hat. Nach einem Schick­sals­schlag ent­schied er sich, sei­ne eige­nen Häft­lings­er­fah­run­gen für die Nach­welt künst­le­risch auf Papier zu brin­gen. Am Abend setz­ten wir uns zusam­men, um die gesam­mel­ten Ein­drü­cke des ers­ten Tages zu reflektieren. 

Der Mitt­woch begann mit einer drei­ein­halb­stün­di­gen Füh­rung durch das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Bir­ken­au. Dort sahen wir unter ande­rem sowohl die Schlaf- und Wasch­ba­ra­cken als auch die Über­res­te der zer­stör­ten Gas­kam­mern. Am Ende unse­rer Füh­rung leg­te jeder unse­rer Grup­pe eine Rose auf das Mahn­mal zu Geden­ken der ver­stor­be­nen Opfer. Bevor wir den Tag mit einer Stadt­füh­rung in Oświęcim been­de­ten, haben wir den dazu­ge­hö­ri­gen jüdi­schen Fried­hof und die Syn­ago­ge besich­tigt. Unse­re Jungs durf­ten die­se nur mit der jüdi­schen Kip­pa betre­ten. Am Abend schau­ten wir gemein­sam eine Doku­men­ta­ti­on über den Zeit­zeu­gen namens Wil­helm Bras­se, der über sei­ne Erfah­run­gen und Erleb­nis­se als Foto­graf im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger-Ausch­witz berich­tet. Sei­ne scho­ckie­ren­den Schil­de­run­gen über die Unta­ten der Nazis ergänz­ten unse­re Ein­drü­cke, die wir vor Ort auf­ge­nom­men hatten. 

Am vor­letz­ten Tag unse­rer Fahrt fuh­ren wir mor­gens zur ehe­ma­li­gen pol­ni­schen Haupt­stadt Kraków (Kra­kau), wo wir eine zwei­ein­halb­stün­di­ge Stadt­füh­rung erhiel­ten. Sie ende­te am Markt­platz an der Mari­en­kir­che, aus deren Turm wir zur vol­len Stun­de den legen­dä­ren Trom­pe­ter hör­ten. Dann teil­ten wir uns in Klein­grup­pen auf, um uns die schö­ne Alt­stadt noch etwas angu­cken zu kön­nen. Nach­dem wir am spä­ten Nach­mit­tag wie­der zurück in unse­re Unter­kunft gefah­ren sind und zu Abend geges­sen haben, ende­te der Abend mit einer Refle­xi­ons­run­de, in der wir über das Zitat „Tho­se who can­not remem­ber the past are con­dem­ned to repeat it“ (Geor­ge San­ta­ya­na) rede­ten. Wir waren uns einig, dass unse­re Fahrt dazu bei­trägt, die Erin­ne­rung an die Ver­gan­gen­heit wach­zu­hal­ten. Wäh­rend der Ausch­witz­fahrt ver­brach­ten wir unse­re Frei­zeit sowohl mit der Arbeit an unse­ren vier Pro­jek­ten als auch mit Tisch­ten­nis und Billard. 

Der Abrei­se­tag hielt noch ein wenig Span­nung bereit, da unser Flug­zeug über­bucht war: Eine von uns erhielt Sitz­platz 0, und wir muss­ten war­ten, bis alle Pas­sa­gie­re ein­ge­stie­gen waren. Glück­li­cher­wei­se konn­ten wir gemein­sam den Rück­flug antre­ten und freu­ten uns nach eini­gen bewe­gen­den Tagen auf zu Hau­se. An die­ser Stel­le möch­ten wir auch Herrn Seitz ganz lieb dan­ken, der unse­re Fahrt im Vor­aus geplant hatte.

Ver­fasst von: Lil­li Bau­er (10a), Luca Krü­ger (10a), Saskia Gun­der­loch (10f) und Maya Jedrze­jew­ski (10f)

Fotos: Gere­on Schoel (10b)

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