Hummel, Biene, Hornisse, Wespe, Scheinwespe (Fliege): wie kann ich sie unterscheiden?

Die Hum­mel ist eine Bie­nen-Art. Sie gehört zur Unter­art „Bom­bus“. Sie sam­melt, wie auch unse­re Bie­nen, Nek­tar und Pol­len. Sie ist eine soli­tär leben­de Bie­ne, die kei­nen eigent­li­chen Staat grün­det, son­dern Ein­zel­nes­ter mit weni­gen Eiern bil­det. Im Gegen­satz zur Köni­gin der Bie­nen über­win­tert sie nicht, son­dern nur ihre Brut. Sie ist grö­ßer als die Bie­ne, rund­li­cher in der Kör­per­form und stark behaart. Sie kann ste­chen, tut dies jedoch nur im äußers­ten Not­fall. Der Sta­chel ist besetzt mit Wider­ha­ken, die in mensch­li­cher Haut nicht von der Hum­mel her­aus­ge­zo­gen wer­den kön­nen. Der Stech­ap­pa­rat wird her­aus­ge­ris­sen, die Hum­mel stirbt. Schon des­halb ver­mei­det die Hum­mel jeden Stich. Sie steht weder auf Süßes noch auf Fleisch, ernährt sich aus­schließ­lich von Nek­tar und Pollen.

Die Wes­pe (Unter­art Vespinae) ist im Gegen­satz zur Bie­ne abso­lut nackt und unbe­haart. Sie hat eine deut­lich aus­ge­präg­te Tail­le und eine deut­li­che Warn­fär­bung, gelb mit schwar­zen Akzen­ten. Sie bil­det ein Brut­nest, wel­ches aus Zel­lu­lo­se (Holz und Papier) gebaut wird. Das Nest ist unten offen und hängt geschützt. Die Köni­gin über­lebt und bil­det im nächs­ten Jahr an ande­rer Stel­le ein neu­es Nest. Das alte Nest bleibt ver­las­sen. Sie sticht, da ihr Sta­chel im Gegen­satz zu Hum­mel und Bie­ne kei­ne Wider­ha­ken besitzt, immer wie­der zu. Aggres­siv reagiert sie auf Koh­len­di­oxid, also nie anpus­ten oder weg­pus­ten. Dazu rei­zen sie hek­ti­sche Bewe­gun­gen, also am bes­ten Ruhe bewah­ren. Ange­lockt wird sie von Süßem (Zucker braucht die Wes­pe für die Brut und sich selbst) und Fleisch (Eiweiß braucht sie für die Eiablage).

Eine beson­de­re Unter­art ist die Hor­nis­se („Ves­pa crab­ro“). Sie ist haupt­säch­lich Fleisch­fres­ser, baut, wie die Wes­pe, ein Nest und lebt staa­ten­bil­dend, wobei nur die Köni­gin­nen den Win­ter über­le­ben. Die Hor­nis­se ist gebaut wie eine Wes­pe und die­ser optisch sehr ähn­lich, jedoch mit 2 bis 4 cm erheb­lich grö­ßer. Die Hor­nis­se steht unter Natur­schutz und ist abso­lut unge­fähr­lich. Auf­grund ihrer Grö­ße und man­gels natür­li­cher Fress­fein­de bil­det sie kaum Gift und beißt eher, als dass sie sticht. Nähert man sich einem Nest, bekommt man Besuch von weni­gen Kund­schaf­tern, die wie Heli­ko­pter in weni­gen Zen­ti­me­tern vor dem Ein­dring­ling in der Luft ste­hen blei­ben und aus­kund­schaf­ten. Der Mensch wird, bleibt er ruhig, nicht als Feind ein­ge­stuft. Flie­gen die Kund­schaf­ter zurück ins Nest, kann die­ses vor­sich­tig beob­ach­tet wer­den. Die Hor­nis­sen igno­rie­ren den Men­schen. Nur in Not wird verteidigt.

Die Schweb­bie­ne ist eine Flie­ge, die sich tarnt. Mehr nicht. Sie ist deut­lich klei­ner und blas­ser gefärbt als die Wes­pe. Zudem fehlt ihr die deut­li­che Tail­le. Ernäh­rung: wie alle Flie­gen von Aas und Kot ande­rer Tiere.

Zur Bie­ne und ihrem Stich:

Die Bie­ne sticht nur im äußers­ten Not­fall. Soll­tet ihr doch ein­mal gesto­chen wer­den, bleibt der Sta­chel samt Gift­drü­se ste­cken. Die Gift­bla­se pumpt auch nach der Ent­fer­nung aus der Bie­ne wei­ter. Die­se sofort her­aus­zie­hen. Geht am bes­ten mit dem Fin­ger­na­gel, weg krat­zen. Ein Hit­ze­stift dena­tu­riert das Gift (Eiweiß­ba­sis). Ist die­ser nicht zur Hand hilft küh­len. Der Stich juckt und brennt am zwei­ten Tag am meis­ten. Wenn du kein All­er­gi­ker bist, ist der Stich zwar unan­ge­nehm, aber abso­lut unschäd­lich. Bei den Imkern heißt es nicht umsonst, dass man erst rich­ti­ger Imker ist, wenn man ein­mal gesto­chen wurde.

Noch­mal zur Beru­hi­gung: die Bie­ne, genau­so wie die Hum­mel und die Hor­nis­se, sticht nur im abso­lu­ten Not­fall…! Vor­sicht ist nur bei Wes­pen geboten.

Inter­es­se, mehr dar­über zu erfah­ren? Dann besuch uns in der Bie­nen-AG. Wir schau­en natür­lich immer wie­der über den Tel­ler­rand. Imkern bedeu­tet, arbei­ten mit und in der Natur!

Mit honig­sü­ßen Grüßen

Pas­cal und Tho­mas Nagel

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