Liebe Bienenfreunde,
zunächst muss ich mich entschuldigen, dass Ihr so lange nichts mehr von uns gehört habt. Dies lag nicht am „erlöschenden Strohfeuer“, wie man mir vorgeworfen hat. Auch nicht an Lustlosigkeit, an den Sommerferien oder gar an Corona. Sondern schlichtweg an meinem Hauptberuf und der Unwetterkatastrophe vom 14.07.2021, die mich privat sowie dienstlich ordentlich beschäftigt. Aber jetzt geht es wieder los. Auch der Bienen-Report wird nun wieder häufiger erscheinen, versprochen.
Die Bienen-AGs sind gestartet. Seit 08.09. sind wir mit den „Kleinen“ aus der 6. und 7. Klasse und seit 15.09. mit den „Großen“ aus den Klassen 8. bis 10. gestartet. Insgesamt 14 Schüler und Schülerinnen haben die Bienen-AG für ein Jahr als ihre AG gewählt. Wir wechseln uns ab, so dass beide AGs im Wochenwechsel alle Aufgaben an und mit den Bienen kennenlernen. Jeder Schüler hat einen Imkerausweis erhalten, der nach einem Jahr regelmäßiger Teilnahme als Bestätigung zum „Jungimkers“ dient, was alles gezeigt und vermittelt wurde.
Hier an dieser Stelle nochmal ein ganz grosses „Danke“ an den Förderverein, der uns für die große Zahl an Teilnehmern nochmal mit Geld unter die Arme gegriffen hat, um ausreichend Schutzjacken und Handschuhe anschaffen zu können. Ohne den Förderverein wäre die Gruppenstärke nicht machbar gewesen.
Beim ersten Treffen wurden „Basics“ gelegt: Klamotten und Handschuhe anprobiert, die paar kleinen Regeln, die die AG braucht, besprochen und sich kennen gelernt. Eine super Truppe haben wir da zusammen, die viel Spaß verspricht. Natürlich waren wir auch, im Vollschutz, an den Bienenbeuten und haben nach dem Rechten gesehen. Eine Gruppe hat gefüttert, die andere hat kontrolliert, wie das Futter angenommen wurde. Zudem haben wir Varroen gezählt und die Behandlung gegen die Varroa angesprochen. Viele Fragen ließen die Treffen schneller enden, als wir wollten. Ich glaube, es hat allen viel Spaß gemacht.
Zu den im Moment anstehenden Arbeiten am Bien:
Der September ist zum Einen die Zeit, mit der Wintereinfütterung zu beginnen. Die Bienen müssen, vor allem wenn Honig geerntet wurde und in schlechten Trachtjahren, um 15 bis 20 kg Winterfutter aufgefüttert werden. Dies geschieht über Futterzargen oder Futtertaschen. Die ersten 10 kg pro Volk sind gefüttert. Zum Anderen ist der September der optimale Zeitpunkt, um die Völker mit Ameisensäure gegen die Varroamilbe zu behandeln. Dies ist einmal Anfang September und, nach Erfolgskontrolle, am 19.09. erneut erfolgt. Ende September bis Anfang Oktober fallen nun die toten Milben. Nach Erfolgskontrolle erfolgt im Oktober eine Völkerdurchsicht mit Auszählen der Bienen, Futter und Brut. Bei Bedarf werden dann die Völker Restaufgefüttert, erneut gegen Varroa notbehandelt (was hoffentlich und in der Regel nicht nötig ist) und für die Überwinterung vorbereitet. Schwache Völker werden im Oktober vereinigt, um die für die Überwinterung nötige Bienenzahl zu erreichen. Auch dies wird hoffentlich bei unseren starken Völkern nicht nötig werden.
Ausblick und Überraschung:
Wir haben von Wolf Waagen eine Bienenstockwaage gesponsort bekommen. Diese wird im Winter aufgebaut und mit einer neuen Beute bestückt. Die Waage misst die Temperatur und die Raumfeuchte in der Beute, beinhaltet eine Wetterstation und überträgt live ins Internet. So können wir, in Verbindung mit einer Livekamera, unser Volk immer beobachten und auch allen Interessierten über eine Homepage zur Verfügung stellen. Quasi sendet unser Volk dann live aus der Beute. Für die Waage baut uns die AG „Schulhofgestaltung“ eine neue Plattform, auf der wir das Ganze aufbauen können – danke Euch! Bestückt wird die Beute im Frühjahr mit einem Ableger aus einem meiner starken Völker. So können die Schüler der AG und alle anderen Interessierten das Entstehen eines Volkes von Anfang an beobachten und die Entwicklung des Bien studieren. Ein grosses, aber auch sehr interessantes Projekt.
Nochmals die Einladung an alle Schüler, Eltern und Lehrer: wir freuen uns, während der AG-Zeiten aber auch jederzeit zu individuellen Terminen, auf Besuch oder Menschen, die „mal schauen“ möchten, wie Bienen leben. Gerne zeigen wir die Bienen. Auch eine Einbindung in den Unterricht ist in vielen Fächern möglich und wird von Seiten der Schule geplant. Wir freuen uns immer, wenn wir unsere Leidenschaft für die Bienen teilen können. Meldet Euch!
Soviel zu heute, der nächste Report erscheint voraussichtlich am 30.09.2021.
Mit honigsüßen Grüßen
Pascal und Herr Nagel