wir freuen uns, dass wir seit dem Schuljahr 2011/12 an unserer Schule in Kooperation mit der “Musikschule La Musica“ in Bergheim mehrere Bläsergruppen anbieten können.
Das Angebot richtet sich an die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6–10, die einmal wöchentlich in den Instrumentengruppen von Instrumentallehrern der Musikschule unterrichtet werden.
Darüber hinaus spielen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 6 und 7 im Blasorchester der Schule.
Ab dem 8. Jahrgang besteht die Möglichkeit, in unserer Big-Band mitzumachen.
Im Rahmen der Kooperation haben mittlerweile 120 Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule ein Blasinstrument gelernt.
Es gibt kaum gruppendynamische Tätigkeiten, bei der so viele Schülerinnen und Schüler gemeinsam an einer Sache arbeiten können. Daher ist es uns wichtig, allen Schülerinnen und Schülern, die Interesse hatten, die Teilnahme zu ermöglichen. Wir haben es bewusst vermieden, nur „begabte“ Schülerinnen und Schüler durch dieses Projekt zu fördern. Alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule sollen die Möglichkeit haben, an dieser Gruppe teilzunehmen. Daher freuen wir uns, dass wir bei unserer Arbeit finanziell durch die Marga-und Walter Boll Stiftung, dem Lions-Club Kerpen sowie der Kreissparkasse Köln unterstützt werden.
Organisatorisch ist das Projekt so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler wöchentlich in Kleingruppen Instrumentalunterricht an den Instrumenten Trompete, Posaune, Tuba, Klarinette oder Saxophon bekommen. Zu diesem Unterricht kommen Instrumentallehrer der “Musikschule La Musica“ zu uns an die Schule. Im Rahmen der Musik-AG spielen alle im Blasorchester. Die Instrumente werden dabei von der Musikschule zur Verfügung gestellt.
In einer Zeit, in der sich Musik meist sehr eindimensional ausschließlich auf das Konsumieren beschränkt, ist es von hohem Wert, Kindern die Möglichkeit zu bieten, ein Instrument zu lernen. Der Hirnforscher Manfred Spitzer merkt dazu Folgendes an: „Es wird behauptet, dass bei fehlenden Erbanlagen es grundsätzlich falsch ist, in die musikalische Fähigkeit zu investieren. Eine ganze Reihe von Befunden aus sehr unterschiedlichen Bereichen sprechen eindeutig gegen diese Aussage. Es verhält sich nicht einfach so, dass man Menschen in musikalische und unmusikalische einteilen kann.“
Wissenschaftliche Studien sprechen von der positiven Wirkung auf die Gehirnareale. In Vergleichsgruppen stellt man die besseren Schulleistungen von musizierenden Kindern heraus.
Nach den bisher gemachten Erfahrungen im Rahmen der Bläsergruppe wirkt sich das gemeinsame Musizieren sehr positiv auf die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler aus. Das gemeinsame Verfolgen eines Ziels, wie z.B. die Vorbereitung eines Auftritts, stärkt den Teamgeist, schafft soziale Anerkennung und stärkt das Selbstbewusstsein. Die Verantwortung für ein eigenes Instrument lässt bei den Kindern ein Gefühl für Werte entstehen.
Gutes und soziales Verhalten wird intensiv geübt und leistet somit einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der Kinder.
Der Verband innerhalb der Gruppe wird gestärkt!
In der Bläsergruppe finden Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrer zu einem neuen Gefühl des Miteinander. Gemeinsame Ziele schaffen ein Unterrichtsklima der Partnerschaft und Toleranz.
Wenn das gemeinsame Ziel erreicht ist und die „Künstler“ auf der Bühne ihre musikalischen Ergebnisse präsentieren dürfen, sehen diese, dass sich die Mühen gelohnt haben. Es bleibt dann der Erkenntnisgewinn, dass man sich auch mal anstrengen muss, um erfolgreich ans Ziel zu kommen.
Es muss auch an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, der “Musikschule La Musica” unser Schulleben enorm bereichert.
Martin Endrös