Liebe Bienenfreunde
vielleicht habt ihr unseren Report am 31.05.2021 vermisst? Es gab einfach nichts Neues, über das wir berichten konnten…
Heute möchten wir über unsere Durchsicht am 04.06. berichten:
Das rechte Volk hat, nach langer Schlecht-Wetter-Periode, endlich begonnen, den Honigraum auszubauen. Das lässt auf eine kleine Ernte im Spätsommer hoffen.
Es ist ein kräftiges Volk mit agiler Königin, die im oberen Brutraum fleißig gestiftet hat. Wir haben Brut in allen Stadien gefunden.
Zudem wurde kräftig Pollen, den die Königin zur Eiablage benötigt, eingetragen. Auch Nektarkränze sind auf allen Brutbrettern zur Versorgung der Maden vorhanden.
Zwei Rähmchen waren komplett mit Honig ausgebaut und bereits verdeckelt. Dies bedeutet, dass der Honig von den Bienen ausreichend getrocknet wurde, um geerntet werden zu können. Sobald er verdeckelt ist, dient er nicht mehr der aktuellen Ernährung, sondern ist für den Winter eingelagert. Da Honig jedoch im Winter gefriert, eintrocknet und schlecht verwertbar ist, entnimmt der Imker den Honig und gibt als Ersatz ein Winterfutter, dass besser verwertbar ist. Also ist der „Honigdiebstahl“ für beide positiv – der Mensch bekommt gesunden Honig und die Bienen einen besseren Ersatz, um gut durch die trachtfreie Zeit zu kommen. Die beiden Rähmchen haben wir, da vollständig brutfrei, in den Honigraum umgehängt und zwei neue Mittelwände zum Ausbau eingehängt. Dies hat einen weiteren Vorteil: da dieses Volk immer noch in Schwarmstimmung ist, hat es nun wieder ein wenig Beschäftigung.
Die Schwarmstimmung erkennt man an zahlreichen Spielnäpfchen, die zunächst unbestiftet sind. Wird ein Spielnäpfchen bestiftet, wird es zur Schwarmzelle. Sobald diese verdeckelt ist, geht der Schwarm mit der alten Königin ab und zurück bleibt ein Restvolk ohne Königin. Das möchte kein verantwortungsbewusster Imker, da ein Schwarm ohne Betreuung in der Natur nicht lebensfähig ist. Wir haben also alle Spielnäpfchen zerstört und sogar eine Schwarmzelle, allerdings noch unverdeckelt, brechen müssen. Die Schwarmzeit endet eigentlich Ende Juni, allerdings ist dieses Jahr alles wegen des Wetters spät dran. Wir hoffen, dass das Volk im Juli aus der Schwarmlust herauskommt.
Da das rechte Volk sehr stark ist und nicht aus der Schwarmstimmung kommt, werden wir eventuell nächste Woche einen Ableger bilden. Das benötigte Material (Beute mit Boden und Deckel, Rähmchen mit Mittelwänden) ist bestellt und kommt in Kürze. Hier muss dann die Beute gestrichen und die Mittelwände eingelötet werden. Es wird nie langweilig.
Das linke Volk bekommt von uns nächste Woche den zweiten Honigraum, da der erste vollständig gefüllt und bereits zu 1/3 verdeckelt ist. Erweitert man nicht, lagern sie Honig im Brutraum ein und der Königin fehlt Platz zum Eier legen. Das Volk wandert aus und sucht sich eine Stelle mit mehr Platz. Das wollen wir natürlich nicht. Also wird erweitert. – auch hier müssen Mittelwände in Rähmchen eingelötet werden.
Die Königin ist agil, Brut in allen Stadien vorhanden. Der letzte Woche geschnittene und neu eingesetzte Drohnenrahmen wurde noch nicht angenommen. Spielnäpfchen waren keine vorhanden, das Volk ist nicht in Schwarmstimmung.
Pollen und Nektar sind in guter Menge auf den Bruträhmchen vorhanden.
Wir werden bei diesem Volk in den nächsten Wochen, sobald der erste Honigraum komplett verdeckelt ist, um die 20 kg Honig ernten können.
Wir freuen uns auf die Zeit nach den Sommerferien. Dann startet die Bienen-AG neu und wir haben endlich wieder „Leben“ im Bienenkiosk und Bienengarten.
Wer Interesse hat oder Schüler kennt, die gerne reinschnuppern und helfen möchte: auch jetzt schon sehr gerne – bei der Honigernte, der Aufstockung des zweiten Honigraums und der Bildung des Ablegers ist jede Hilfe willkommen!
Und natürlich steht das Angebot, uns jederzeit über die Schultern zu schauen und einen ersten Eindruck vom Imkern zu bekommen.
Mit honigsüßen Grüßen
Pascal Nagel und Herr Nagel