Liebe Bienenfreunde,
aus gegebenem Anlass erhaltet Ihr diesen Bienen-Report „außerhalb der Reihe“.
Uns wurde auf Facebook vorgeworfen, dass wir durch das Aufstellen von Honigbienen-Völkern den Wildbienen die Nahrung klauen und zum Aussterben beizutragen.
Da dies immer wieder in allen Medien Thema ist, haben wir dazu Stellung bezogen:
Guten Morgen liebe XXX, danke für deine Einwände und das du das so offen formulierst. Ja, es richtig, dass Honigbienen durch Selektion mittlerweile Nahrungsproduzenten und Haustiere sind, die mit Wildbienen kaum noch was gemeinsam haben. Auch richtig ist, dass Wildbienen gefährdet waren und tlw. auch noch sind. Die Gefahr geht, wie leider so oft, von den Menschen aus. Die zerstörte und zugebaute Natur bietet keine Nistplätze und kein Futter mehr. Die meisten Wildbienen sind Nahrungsspezialisten und finden in den landwirtschaftlichen Monokulturen kein Futter mehr. Dazu kommen Pestizide und Insektizide.
Falsch ist, dass Honigbienen den Wildbienen als Konkurrenten Nahrung wegfressen. Die Honigbiene fliegt fast ausschließlich Massentrachten an, die von Wildbienen gemieden werden. Bis zu 100 Völker können auf 1 qkm gestellt werden, ohne nachweislich die Wildbienen zu stören.
Wir haben in Bachem auf 4 qkm mit 3 Imkern insgesamt ca. 40 Völker stehen. Also weit unter der für Wildbienen kritischen Grenze.
Unsere Landwirte und Bauern freuen sich, weil der Ertrag durch zugestellte Bienen um bis zu 50 % (!) gesteigert werden kann, ohne mehr düngen oder spritzen zu müssen. Auch das ist positiv für die Natur und sichert unsere Ernährung.
Also ich denke, unsere Bienen nützen vielen und stören oder gefährden keine andere Tierart.
Ich denke, diese Info ist für Euch vielleicht auch interessant.
Wer mehr Infos haben möchten, kann sich gerne melden.
P.S.: Wir haben heute in Kerpen bei beiden Völkern die Futterzarge kontrolliert und entfernt. Die am Donnerstag gefütterten 5kg Futtersirup wurden komplett verarbeitet und eingelagert.
Damit ist das linke Volk fit für den Winter, das rechte Volk sehen wir Mittwoch durch, so denn das Wetter es erlaubt.
Mit honigsüßen Grüßen
Pascal Nagel und Herr Nagel