aktueller Bienenreport: Was ist heute mit unseren Bienen passiert?

Lie­be Bie­nen­freun­de und Schü­ler der WBG,

heu­te kam ein Anruf, den jeder Imker fürch­tet: kannst Du schnell kom­men, Dei­ne Bie­nen wol­len weg….

Vie­le Schü­ler haben das Gan­ze beob­ach­tet und sich Sor­gen gemacht, dass unser Volk abhaut.

Fol­gen­des passiert:

Bie­nen exis­tie­ren seit mehr als 40 Mil­lio­nen Jah­ren. Im Lau­fe der Zeit haben die Völ­ker vie­le Stra­te­gien zum Über­le­ben und zur Ver­meh­rung ent­wi­ckelt. Eine die­ser Stra­te­gien ist gene­tisch tief ver­an­kert und nennt sich „Schwarm“. Wenn ein Volk eine ent­spre­chen­de Grö­ße erreicht hat, ver­lässt die alte Köni­gin mit der Hälf­te des Vol­kes die Beu­te und sam­melt sich irgend­wo in der Umge­bung als Schwarm­trau­be um die Köni­gin. Ein­zel­ne Kund­schaf­ter flie­gen die Umge­bung ab und suchen eine neue Unter­kunft. So ein Schwarm besteht aus 5 – 20 Tau­send Bie­nen, die Fut­ter für bis zu 3 Tage mit­neh­men. Dies ent­spricht unge­fähr 800 Gramm Honig.

Der Schwarm­trieb wird vom Imker unter­drückt, weil Schwär­me in der Natur den ers­ten Win­ter nicht über­le­ben oder spä­tes­tens im zwei­ten Jahr von der Var­roa­mil­be ver­nich­tet wer­den. Es han­delt sich ja um Haus­tie­re. Lei­der ist ein Schwarm trotz aller Mit­tel und Mög­lich­kei­ten (Droh­nen­schnitt, Bru­t­ent­nah­me, Able­ger­bil­dung, Schwarm­zel­len bre­chen, Schröp­fen, Honig­ern­te, Raum­er­wei­te­rung) nicht immer zu vermeiden.

Soll­te also ein Schwarm abge­hen, ent­ste­hen zwei Situa­tio­nen, die nicht dra­ma­tisch sind:

  1. Das Rest­volk ist mit 50 % der Bie­nen stark genug, sich eine neue Köni­gin zu zie­hen. Die alte Köni­gin schwärmt nur ab, wenn schon neue Köni­gin­nen­zel­len ange­legt sind. Das alte Volk ist also höchs­ten 8 Tage ohne Madame.
  2. Der Schwarm soll­te gefan­gen und in eine neue Beu­te ein­ge­schla­gen wer­den. So ver­mehrt ein Imker auf natür­li­chem Weg sei­ne Völ­ker. Risi­ko ist aller­dings, den Schwarm auch wirk­lich zu erwischen.

Fol­gen­des ist bei uns passiert:

Eine Trau­be an der Beu­te bedeu­tet nicht zwangs­läu­fig, dass die Bie­nen schwär­men. Zur Zeit herrscht auf­grund des oft schlech­ten Wet­ters Lan­ge­wei­le in der Beu­te. Zudem ist das Volk auf dem Hoch­punkt sei­ner Ent­wick­lung und besteht aus 40 bis 80 Tau­send Arbei­te­rin­nen. Dies bedeu­tet, Enge und Wär­me in der Beu­te. Also was bleibt: raus, abküh­len, umschau­en und wie­der rein in die Beu­te. Dies ist hier gesche­hen. Nach Durch­sicht steht fest, dass alle Bie­nen noch da sind. Ein Schwarm ist nicht abgegangen.

DANKESCHÖN – nichts ist für den Imker wich­ti­ger, als Infos zu bekom­men. Wir kön­nen ja nicht immer vor Ort sit­zen und beob­ach­ten. Wir sind auf Euch ange­wie­sen, lie­be Schü­ler und Leh­rer der WBG.

Pas­cal Nagel und Herr Nagel

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