Sekundarstufe 2
[Grundkurs]Themen
Das Fach Erziehungswissenschaft erhält seine Bedeutung durch die Tatsache, dass die Gesellschaft und das Individuum auf Erziehung und Bildung angewiesen sind. In demokratischen Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Fähigkeit jedes Einzelnen ab, auf der Grundlage von Mündigkeit sein Leben zu gestalten und sozial wie auch kulturell aktiv zu partizipieren. Daraus resultiert die Notwendigkeit, pädagogische Sachverhalte als relevante Phänomene und Erfordernisse unserer Gesellschaft in der Schule — im Unterrichtsfach Pädagogik — aufzugreifen.
Das übergeordnete Ziel des Pädagogikunterrichts ist dabei die Ausbildung einer reflektierten pädagogischen Kompetenz, was heißt, dass die Schülerinnen und Schüler im Zuge des Unterrichts sowohl in der Bereitschaft und Fähigkeit zu verantwortlichem reflektiertem pädagogischen Handeln als auch Urteils- und Entscheidungsfähigkeit gefördert werden.
Über die Erziehungswissenschaft hinaus, ist das Unterrichtsfach auf die Erkenntnisse anderer Wissenschaften, wie z.B. Psychologie, Soziologie, Geschichte und Biologie angewiesen, um Phänomene der Erziehungswirklichkeit aus pädagogischer Perspektive analysieren, bewerten und verantwortungsvolle Handlungsoptionen entwickeln zu können.
Eine Besonderheit des Faches besteht dabei darin, dass die Inhalte des Unterrichts in vielen Fällen an die Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler anknüpfen, sodass die Schülerinnen und Schüler auch immer wieder ihre eigenen Erziehungs- und Entwicklungsprozesse vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Theorien reflektieren. So werden z.B. Themen wie Lernen, Sozialisation im Jugendalter, Werteerziehung und Identitätsentwicklung zum Gegenstand der Reflexion.
Jahrgang 11 (Einführungsphase)
- Erziehung, Erziehungsbedürftigkeit und Erziehungsfähigkeit
- Einführung in die Erziehungsstile
- Erziehung und Bildung im Verhältnis zu Sozialisation, Personalisation und Enkulturation
- Erziehung im kulturellen und gesellschaftlichen Kontext
- Lernen im pädagogischen Kontext
- Behavioristische Lerntheorien in pädagogischen Kontexten
- Die Bedeutung von Vorbildern und Modellen in der Erziehung
- Wahrnehmungspsychologie und Entdeckendes Lernen und deren pädagogische Implikationen
- Pädagogische Konsequenzen der Neurobiologie und des Konstruktivismus
Jahrgang 12 und 13 (Qualifikationsphase)
- Der freie Raum zwischen Anlage und Umwelt als pädagogischer Freiraum
- Das Modell kognitiver Entwicklung nach Piaget
- „Hilf mir, es selbst zu tun“ – Die Pädagogik Maria Montessoris (Schwerpunkt Abi 2017/2018/2019)
- Eine pädagogische Sicht auf Modelle psychosexueller und psychosozialer Entwicklung (Freud und Erikson)
- Das Modell der produktiven Realitätsverarbeitung und die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters nach Hurrelmann (Schwerpunkt Abi 2017/2018/2019)
- Pädagogische Prä- und Interventionsmöglichkeiten bei Gewalt und deviantem Verhalten auf der Grundlage unterschiedlicher Erklärungsansätze (Heitmeyer; Rauchfleisch) und bei der Gefahr von Identitätsdiffusion auch in sozialen Netzwerken (Schwerpunkt Abi 2017/2018/2019) u.a.
- Eine pädagogische Sicht auf interaktionistische Sozialisationsmodelle (Mead und Krappmann) (Schwerpunkt Abitur 2017/2018/2019)
- Erziehungsziele und Erziehungspraxis in der Bundesrepublik Deutschland 1949–1989 (Schwerpunkt Abitur 2017/2018/2019)
- Institutionalisierung von Erziehung – Einbindungen in Institutionen am Beispiel von Vorschuleinrichtungen Schwerpunkt Abitur 2017) unter Berücksichtigung der Funktionen von Schule nach H. Fend (Schwerpunkt Abitur 2017/2018/2019) (!!! Abitur 2018/2019) Chancen und Grenzen päd. Einwirkungen von Vorschuleinrichtungen)
- Werteerziehung mit Blick auf das Modell moralischer Entwicklung nach Kohlberg und moralische Entwicklung am Beispiel des Just-Community-Konzeptes (Schwerpunkt Abitur 2017/2018/2019)
- „Du bist nichts, dein Volk ist alles!“ — Erziehung im Nationalsozialismus
Hinweis: Die kompletten schulinternen Curricula können an der Schule eingesehen werden.