INHALT
Was ist Philosophie überhaupt?
Wie wird (Praktische) Philosophie unterrichtet?
Welche Inhalte werden in (Praktischer) Philosophie unterrichtet?
Wie sehen philosophische Aufgaben aus?
Das Fach Praktische Philosophie wird an der Willy-Brandt-Gesamtschule ab der 5. Klasse unterrichtet. An diesem Unterricht nehmen Schülerinnen und Schüler teil, die
- konfessionslos sind,
- einer Religionsgemeinschaft angehören, für die kein Religionsunterricht angeboten wird oder
- sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben.
In der gymnasialen Oberstufe gehört Philosophie zum offiziellen Fächerkanon der Sekundarstufe II. Hier kann es in den Jahrgangsstufen 11, 12 und 13 gewählt werden und sowohl schriftliches als auch mündliches Abiturfach sein.
Was ist Philosophie überhaupt?
Das Wort „Philosophie“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt in etwa „Liebe zur Weisheit“. Wer die Weisheit liebt, versucht den Menschen, das Leben und die Welt besser zu verstehen. Philosophinnen und Philosophen suchen dazu nach Antworten auf unterschiedlichste Fragen.
Auch in der Oberstufe philosophieren die Schülerinnen und Schüler darüber, was es bedeutet, wenn Philosophie die Liebe zur Weisheit ist. Hier das Ergebnis:
Wie wird (Praktische) Philosophie unterrichtet?
Im Philosophieunterricht hinterfragen wir scheinbar Selbstverständliches aus der Lebens- und Erfahrungswelt unserer Schülerinnen und Schüler. Dazu braucht es die Bereitschaft, sich mit unterschiedlichen Positionen auseinanderzusetzen. Im Philosophieunterricht muss man aushalten, dass nicht alle einer Meinung sind. Dabei lernen Kinder und Jugendliche, Positionen schlüssig und angemessen zu vertreten.
Neben Diskussionen nutzen wir auch literarische Texte, Musik, Fotos und Gemälde, Filme und Gedankenexperimente zum Philosophieren. Deshalb sollten Schülerinnen und Schüler für den Philosophieunterricht Spaß am Denken, Zuhören und Lesen mitbringen und neugierig sein.
In der Mittelstufe haben die Schülerinnen und Schüler gemeinsam ein abgewandeltes Akrostichon (Leistengedicht) erstellt, um ihre bisherigen Erfahrungen im Philosophieunterricht zu verdeutlichen. Mit folgenden Begriffen verbinden die Jugendlich den Philosophieunterricht:
Welche Inhalte werden in (Praktischer) Philosophie unterrichtet?
Die Themen und Inhalte des Philosophieunterrichts orientieren sich an Sinn- und Wertefragen, die weder an eine bestimmte Religion noch Weltanschauung gebunden sind. Trotz weltanschaulicher und religiöser Neutralität des Fachs muss die Philosophie nicht zwangsläufig im Widerspruch mit der christlichen Ethik oder muslimischen Glaubensvorstellungen etc. stehen. Ein Philosoph kann auch Christ, Muslim, Atheist, Buddhist usw. sein.
Deshalb lernen im Philosophieunterricht Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichsten kulturellen, sozialen, religiösen Kontexten miteinander und voneinander. Die gemeinsame Grundlage ist die Werteordnung, wie sie in der Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen, im Grundgesetz und in den Menschenrechten verankert ist. Auf dieser Basis diskutieren Schülerinnen und Schüler über Frieden und Gewalt, über Freundschaft und Liebe, über Freiheit und Gerechtigkeit, über Toleranz und Respekt, auch über ihre Religionen sowie ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Wie sehen philosophische Aufgaben aus?
Die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe haben sich mit Schönheitsidealen in sozialen Netzwerken sowie ihrem eigenen Schönheitsverständnis auseinandergesetzt. Dazu haben sie Collagen von Menschen erstellt, die sie schön finden. Anschließend haben sie ihre Auswahl begründet:
„Ich habe mich für diese Menschen entschieden, weil sie schöne Haare und keine Pickel haben. Alle diese Menschen haben durchdringende Augen. Außerdem haben sie weiße und gerade Zähne. Sie sind alle jung, schlank und fit. So werden die meisten Personen in sozialen Netzwerken und der Werbung dargestellt. Ich finde sie auch schön.“
„Ich habe mich für meine Familie entschieden, weil
ich sie liebe. Meinen Hündin finde ich schön, weil sie so klein und niedlich ist. Meine großen Brüder finde ich schön, weil sie immer so coole Kleidung tragen. Meine Eltern finde ich schön, weil ich mich bei ihnen wohlfühle und sie mir oft helfen.“
„Menschen, die ich schön finde:
Die Frauen haben ein schönes Lächeln, lange Haare, volle Lippen, leuchtende Augen, schöne Kleidung, gepflegtes Äußeres. Sie sind lustig, nett und interessant. Die Männer sind lustig, unterhaltsam, haben eine coole Art und ein tolles Aussehen. Sie können ihre Haare stylen, tragen coole Klamotten. Sie sind nett, unterhaltsam und schlau.“
„Ich habe mich für diese Menschen entschieden, weil sie ganz viel Zeit mit der Familie verbringen und den Kindern etwas beibringen. Gemeinsame Zeit macht Familien glücklich. Sie spielen mit den Kindern, damit ihnen nicht langweilig wird. Sie leben unter einem Dach und unterstützen sich. Für mich sind das schöne Menschen.“
Die Schülerinnen und Schüler einer 5. Klasse haben sich mit einem ganz anderen Thema beschäftigt. Mit ihren XXL-Briefmarken wollten sie andere Mensch über Kinderrechte informieren. Hier die Ergebnisse: